Der heutige Komturhof Utterode, nahe Rehungens, hat eine wechselvolle Geschichte.
Erste Urkunden stammen aus dem Jahre 1124. Zu dieser Zeit erhält das Kloster Gerode Besitzungen in Huddenrode ( Utterode ).
Ob Utterode selbst ein Kloster war, ist nicht bewiesen. Der älteste Gebäudeteil ist der östliche Komplex, indem sich wohl früher die Kapelle befand. Er wird noch heute „Kloster“ genannt.
Als Erinnerung an die alte Ordenszeit hat sich in dem Flurnamen „Mönchswiese“ erhalten.
Folgende Sage rangt sich um Utterode:
Im Fenster einer Klosterkammer, nach dem Garten gelegen, stand „die Nonne“, der Oberkörper einer weiblichen Figur in Holz geschnitzt (vermutlich nichts anderes als ein alter Haubenstock).
Auf der Fensterbank neben der Nonne lagen noch verschiedene Gegenstände, die auf die ehemalige Klosterzeit Bezug nehmen. Da war ein Stein in der Form eines Fußes, der von einer Nonne stammen soll, die heimlich das Kloster verlassen wollte. Als sie den Fuß aber auf die Schwelle setze, wurde dieser zu Stein, so dass sie ihr Vorhaben nicht ausführen konnte.
Außerdem lag da noch ein Stein, der innig von zwei Wurzeln umwachsen war. Er soll ein Amulett gewesen sein, dass die Nonnen um den Hals tragen mussten, die gegen die Ordensregeln verstoßen haben.
In der Zeit, als Utterode Oberförsterei war, übergab ein Oberförster dem anderen diese Gegenstände mit der Weisung, dass die Nonne am offenen Fenster mit dem Gesicht nach Südosten stehen muss, dann würde sie Glück ins Haus bringen.
In Laufe der Zeit war das Gesicht der Nonne ziemlich schwarz geworden, so dass verschiedene Bettler, die der Oberförsterei einen Besuch abstatten wollten, beim Anblick des schwarzen Gesichtes schnell wieder umkehrten.
Im Kriege kam einmal der damalige Gendarmerie – Wachtmeister aus Sollstedt zur Oberförsterei. Als Grund seines Kommens gab er an, dass ein Gerücht unter den Leuten umgehe, der Oberförster habe einen gefangenen Marokkaner in einem Zimmer des Klosters eingesperrt., der oft sehnsüchtig aus dem Fenster blicke. Der Grund für dieses Gerede war die besagte Nonne.
Als wieder ein neuer Oberförster seinen Dienst in Utterode antrat, folgte er dem Rat seines Vorgängers nicht und entfernte die Nonne aus dem besagten Fenster.
Das Unglück ließ nicht lange auf sich warten. Kurz danach verließ ihn seine junge Frau. Er hatte sie zuvor zur Strafe, weil sie eine Liebschaft mit einem jungen Mann in der Nachbarschaft hatte, in das kleine Backhaus eingesperrt.
So gab der Aberglaube den Leuten der damaligen Zeit wieder einmal recht.
Nach Erzählungen von
Ernst Austermühle u. Elli Druselmann
aufgeschrieben: B. Buchholz 2002